Route der Industriekultur Rhein-Main - 3


Die Route der Industriekultur Rhein-Main führt zu wichtigen industriekulturellen Orten zwischen Aschaffenburg am Main und Bingen am Rhein. Sie befasst sich mit Themen wirtschaftlicher, sozialer, technischer, architektonischer und städtebaulicher Entwicklung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Mehr zur Route finden Sie unter:
www.krfrm.de/projekte/route-der-industriekultur.



50 - Chattia-Quelle

Zweiter Produktionsstandort/Schulstraße 26 - 28

Umzug in die Schulstraße 26 – 28 im Jahr 1938. Beschlagnahmung des neuen Betriebes durch die amerikanischen Besatzungstruppen für die Abfüllung von Coca-Cola zwischen dem 16. Juli 1945 und dem 1. November 1947. Anschließend erhält die Chattia-Quelle ihr Betriebsgrundstück wieder vollständig zurück. Zwischen 1951 und Ende 1954 wird neben der Abfüllung von Chattia-Quelle-Produkten die Lohnabfüllung von Canada Dry und zwischen 1964 und 1966 die Abfüllung von 7up für die in Deutschland stationierten US-Streitkräfte übernommen. Betriebsstilllegung im Jahr 1983. 1985 werden die ehemaligen Produktionsgebäude abgerissen und das gesamte Grundstück am „Chattenweg“ mit Wohnhäusern bebaut.


51 - Chattia-Quelle

Erster Produktionsstandort/Schulstraße 21

Gründung einer Mineralwasserhandlung im Januar 1875 durch Franz Burkhardt Schmidt. Handel mit Mineralwasser der späteren Ludwig-Quelle. Ab 1892 Nutzung eines Hofbrunnens. 1909 Übernahme des Geschäfts durch Schmidts Schwiegersohn Fritz Klöss. Erbohrung von Mineralquellen in den Jahren 1927 und 1942/43. Ab 1927 „Chattia-Quelle“. 1938 Standortverlagerung in die Schulstraße 26 - 28. Das Wohnhaus sowie das Produktionsgebäude sind baulich kaum verändert worden.


52 - Kronia-Quelle

Zweiter Produktionsstandort/Schulstraße 1

Errichtung neuer Produktionsgebäude in der Schulstraße 1 im Jahr 1955. Ein altes Fachwerkhaus musste dem heute noch vorhandenen Wohnhaus weichen. Die Produktionsgebäude sind baulich kaum verändert worden. 1972 der folgt der Umzug in den Rosengarten 9.


53 - Adrian-Sprudel

Erster Produktionsstandort/Friedberger Straße 14

Gründung einer Mineralwasserhandlung im Mai 1902 durch Johannes Adrian und Nutzung eines Hofbrunnens. Umzug in die Friedberger Straße 55 im Jahr 1909.


54 - Sport-Quelle

Friedberger Straße 5

Gründung eines Mineralbrunnenbetriebes mit der Bezeichnung „Sport-Quelle“ durch den Kinobesitzer Heinrich Hein im April 1929 und Nutzung einer Mineralquelle. Verpachtung des Betriebes an Otto Strobel aus Frankfurt zwischen 1929 und 1933. Anschließend übernimmt Heinrich Hein wieder selbst den Füllbetrieb. Bis zur Betriebsstilllegung im Frühjahr 1985 im Eigentum der Familie Hein. Das Produktionsgebäude ist als Wohnung und für gewerbliche Zwecke baulich umgestaltet worden.


55 - Seven-Up-Getränke GmbH

Eibenstraße 6, Dortelweil

1965/66 Planung, Errichtung und Inbetriebnahme eines Seven-Up-Produktionsstandortes durch Direktor Leo Keller im Auftrag des US-amerikanischen Mutterkonzerns. Zuvor hat die Chattia-Quelle knappe zwei Jahre Seven-Up abgefüllt. Verwendung eines eigenen Süßwasserbrunnens mit Wasseraufbereitung.

Betriebsstillegung und Gründe?

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56 - Elisabethen-Quelle / Gronaris-Sprudel

Zweiter Produktionsstandort und Zweigbetrieb der Elisabethen-Quelle/Dortelweiler Straße, Gronau

Erbohrung des Gronaris-Sprudels im Jahr 1935 im Auftrag der Vilbeler Elisabethen-Quelle. 1938/39 Fassung des Sprudels und Inbetriebnahme einer Kohlensäureverflüssigungsanlage. Aufnahme der Mineralwasserabfüllung im Jahr 1955. Verlegung einer unterirdischen Mineralwasserleitung und Betriebsverlagerung der Elisabethen-Quelle von Bad Vilbel nach Gronau zwischen 1968 und 1969. Die Betriebsstillegung und der Verkauf des Unternehmens erfolgt Ende 1978. Umwidmung des Geländes für die Wohnbebauung ab 2002/03. Heute erinnert die Straße „Am Gronaris-Sprudel“ an den einstigen Brunnenbetrieb.


57 - Sport-Quelle

Homburger Straße 117 ?, Massenheim

Errichtung einer Lagerhalle 1956/Juni 57 und eines Wohnhauses1959/60?. Erfolglose Bohrung 1960/ Juni 61 nach Mineralwasser. Eine Betriebsverlagerung wird damals verworfen.


58 - Ziegeleien

Homburger Straße, Massenheim

Seit Menschengedenken werden Ton und Lehm zu Gefäßen und Ziegeln verarbeitet. Aufgrund der reichen Lehmvorkommen im Vilbeler Raum nehmen auch hier zahlreiche handwerklich arbeitende Ziegeleien den Betrieb auf. Im 19. Jahrhundert werden im Handstrichverfahren und Feldbrand sogenannte „Russensteine“ hergestellt.

In Massenheim beginnt 1900 die „Wetterauer Dampfziegelei“ eine industrielle Produktion mit Ringofen. 1937 übernehmen die Gebrüder Strauch die in Konkurs gegangene Ziegelei. Bis 2014 fertigt man unter dem Namen „Keraform“ spezielle Hohlziegel. Im Jahr 2015 wird die Ziegelei vollständig zurückgebaut und der Schornstein gesprengt.

Auf dem großflächigen Gelände entstehen in den Jahren 2015 bis 2019 zahlreiche Eigenheime. An die Ziegelei erinnern nur noch die Straßennamen des neuen Wohnquartiers „Ziegelhofring“, „Lorenweg“, „Backsteinweg“ und „Am Kollergang“ sowie ein Teilstück des gesprengten Massenheimer Schornsteins im „Ziegelkreisel“ auf der Homburger Straße in Bad Vilbel.

59 - Massenheimer Heimatmuseum

Altes Rathaus/An der Kirche 8, Massenheim

Das Heimatmuseum Massenheim öffnet am 15. Juli 2005 eine Dauerausstellung rund um die 150-jährige Geschichte von Ziegelei, Dorf und heutigem Gewerbegebiet. Zudem wird in zahlreichen Dokumentationen die Ortsgeschichte Massenheims dargestellt. Ein Museumscafé lädt im Sommer, immer Sonntag nachmittags, zum Verweilen ein. Auch in dem attraktiv gestalteten kleinen Museumsgarten findet man einen Platz zum Rasten.

Öffnung: Samstags & sonntags von 14 bis 17 Uhr. Eintritt frei.

Bad Vilbeler Verein für Geschichte

und Heimatpflege e.V.

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